Eine Wunde wird als chronisch bezeichnet, wenn sie nicht nach 4 Wochen abgeheilt ist, oder eine deutliche Tendenz zur Abheilung zeigt.
Im Jahr 2012 schätzte man 890.000 Betroffene im Bundesgebiet.
Für die Abheilung ist die Therapie der Grunderkrankung unerlässlich. Ob die Sanierung der Krampfader, die Behandlung einer Durchblutungsstörung oder die Vermeidung von erhöhtem Auflagedruck, die Versorgung des Körpers mit den nötigen Bausteinen ist die Grundvoraussetzung für einen Wundverschluss.
Um eine geordnete, phasengerechte Abheilung zu erreichen, benötigt der Organismus dringend Unterstützung. Dies beginnt schon bei Ernährung.
Folgende Faustregeln sollten beachtet werden:
- mindestens 1g Eiweiß pro KG Körpergewicht in 24 Std.
- 10-15 mg Zink möglichst mit Histidin oder Zystein
- mindestens 30 ml Flüssigkeit pro KG Körpergewicht in 24 Stunden
- Vitamin C 500 bis 2000 mg tägl.
- eine ausgeglichene vitaminreiche Ernährung
Die Verbandstoffindustrie bietet eine Vielzahl an modernen Verbandstoffen dem Therapeuten an.
Von A wie Alginat, ein natürlicher Stoff aus der Braunalge, bis Z wie Zellulose gibt es eine kaum überschaubare Vielzahl an Produkten auf dem Markt. Hier ist die Erfahrung des Wundbehandlers von unschätzbarem Wert.
Wundfreundliche Spüllösungen sollten immer möglichst Zimmer- oder noch besser, Körpertemperatur haben, um einen Kälteschock der Wunde zu verhindern.
Das Einbinden des Patienten in seine Wundbehandlung sollte Grundvoraussetzung der Wundtherapie sein. Nur gemeinsam wird sich der Erfolg einstellen.
Trotz aller modernen Möglichkeiten und Therapien, wird es immer wieder chronische Wunden geben, die letztendlich nicht komplett abheilen.