Am 18. 12. 2018 traf sich die Senioren-Union Leonberg zum letzten Mal bei Rath-Catering im Stadtteil Ramtel. Der neue Versammlungsort wird das Café Palmengarten in der Seniorenresidenz Glemstalblick, Feuerbacher Str. 1 in Leonberg sein.
Der Leonberger Dekan Vögele referierte über das Thema „Christliche Nächstenliebe - Wie stellt sie sich heute dar?“ Wie sieht das soziale christliche Engagement in Leonberg aus?
Zunächst bezog sich der Referent auf die Sieben Werke der Barmherzigkeit: Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote bestatten. Diese gelten als die Grundlage für die Diakonie.
Sie ist im 19. Jahrhundert entstanden, um den schwierigen sozialen Verhältnissen abzuhelfen. Zunächst ging es um Waisenkinder, dann um die Fürsorge für Taubstumme, für Blinde, für Kranke und für Menschen mit Behinderungen. So ist die „Innere Mission“ entstanden. Die Not in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gab den Impuls zur Gründung des „Evangelischen Hilfswerks“. Bei über 14 Millionen Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten galt es die Hilfslieferungen gerecht zu verteilen. Es entstanden Altenheime, das gemeinnützige Siedlungswerk, das Müttergenesungswerk.
In Leonberg befindet sich das Haus der Diakonie, das vielfältige Hilfsangebote anbietet: Sozial- und Lebensberatung, Schwangerenberatung, Diakonie- und Tafelläden, Krebsberatung, Kurberatung für Mütter und Kinder, Suchtprävention, Flüchtlingsarbeit und der Sozialpsychiatrische Dienst mit einer Tagesstätte für psychisch kranke Menschen. Dies sind Beispiele für die breit aufgestellte Diakoniearbeit.
Organisiert wird die Diakoniearbeit auf Landkreisebene vom „Evangelischen Diakonieverband im Landkreis Böblingen“. Für die diakonische Arbeit in den drei Kirchenbezirke Böblingen, Leonberg und Herrenberg gibt es über 60 Stellen. Sie werden aus Kirchensteuern, Zuschüssen des Landkreises und Landesmitteln finanziert.
Dekan Vögele möchte erreichen, dass die Politik auf diese Problembereiche auch ihr Augenmerk lenkt. So will man z.B. Landtagsabgeordnete erreichen und durch anwaltschaftliches Handeln politische Forderungen stellen. Er sieht die Gefahr, dass sich eine Kluft auftut, da die Diakonie sich immer mehr spezialisieren muss. Deshalb gibt es in jeder Kirchengemeinde eine ehrenamtliche Diakoniebeauftragte, die vor Ort als Ansprechpartnerin erste Kontakte knüpft.
Monika Karsunky