Schloßberg mit Altstadt, Oberer und Unterer See sind das unverwechselbare Dreigestirn Böblingens sei Langem... leider auch für alliierte Bomber. Mit der Bahnlinie ins Gäu kamen im 19. Jahrhundert Industrie in die Unterstadt, Flieger- und Panzerkasernen und zeitweilig Flughafen Stuttgart.. Nach deutlichem Wachstum von Industrie und Stadt nach 1945 folgten in den 1980er Jahren Anregungen mit Bürgerbeteiligung für den städtebaulichen Rahmen vom Bahnhof bis Bauhof... Klasse statt Masse. So entstand nach Aufwertung der Altstadt vor 25 Jahren mit der Landesgartenschau 1996 rund um die beiden Seen der heutige Stadtgarten, der sich seitdem großer Beliebtheit in der Bürgerschaft zu allen Jahreszeiten erfreut. Denn nach halbjähriger Schau einer LGS bleibt ein Garten. Am Freitag, 29. Oktober 2021 konnten wir zusammen diesen Stadtgarten und seine vielfältigen Teile in Sonne und herrlichen Herbstfarben erleben: Wandelhalle, Gärten der Partnerstädte in Italien, Schottland und Frankreich, Seetreppe, Platanenhain als Baumdach, Wassertreppe, die lange Bank, auf die man so viel schieben kann, Spielplatz Siebeneck, Versunkener Garten, Brücken über Murkenbach und Langgraben sowie Wege durchs Grün bis zum Baumoval ... Dann noch Besonderes für große Zusammenhänge: In der Stadtkirche St. Dionysius schneiden sich zwei großräumige Achsen. Eine Achse 9° abweichend von Nord-Süd und einer Länge von etwa 300 km von Meersburg am Bodensee über Stiftskirche in Tübingen bis zum Krönungsort deutscher Kaiser in Frankfurt am Main, die teilweise sichtbar ist im Wiesenkanal mit Maßen des Pythagoräischen Dreiecks 3-4-5 m, also insgesamt 12 m im Querschnitt und einer Länge von 12x12 m, also 144 m. Und die andere Achse fast genau West-Ost und einer Länge von etwa 500 km von St. Denis aus als Grabkirche von fränkischen und französischen Königen in Paris und mögliche Gründungskirche noch für weitere Dionysius-Kirchen in Schmiden, Neckarsulm und Eßlingen… Ausklang war im Biergarten des Bootshauses am Oberen See mit Blick auf Stadtkirche und Schloßberg.