Ein Großteil der Grabsteine auf unseren Friedhöfen stammt aus Asien – häufig aus ausbeuterischer und quälender Kinderarbeit. Das soll sich jetzt endlich ändern, wünscht sich die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz. „Wir müssen jede Möglichkeit ergreifen, um gegen die Ausbeutung von Kindern vorzugehen“. Heute wurde im Landtag eine entsprechende Änderung des Bestattungsgesetzes verabschiedet.
Zwar war sei schon vor Jahren im baden-württembergischen Bestattungsgesetz geregelt worden, dass die Kommunen in ihren Friedhofsordnungen Grabsteine aus Kinderarbeit verbieten können. „Manche Kommunen aus dem Landkreis Böblingen, wie z.B. Aidlingen, haben das bereits umgesetzt“, freut sich Sabine Kurtz. Leider fehlte bisher aber eine Möglichkeit, um nachzuweisen, dass Grabsteine tatsächlich ohne Kinderarbeit hergestellt wurden, erklärt die Landtagsabgeordnete. Der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim habe daher in den vergangenen Jahren einige Friedhofssatzungen für rechtswidrig erklärt. Die Begründung: Für Händler und Steinmetze sei es unzumutbar, die Herkunft der Steine ohne ein anerkanntes Zertifikat überprüfen zu müssen.
Das wird jetzt besser: Denn auf Bundesebene gibt es nun die Internetplattform siegelklarheit.de. Das Portal wurde von der Bundesregierung veranlasst und über das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) eingerichtet. „Dort sind nun anerkannte Zertifikate für genau diesen Nachweis gelistet“, so Sabine Kurtz. Deswegen reagiere der Landtag mit einer Gesetzesänderung und schaffe eine rechtssichere Grundlage für die Kommunen zur Ausgestaltung ihrer Friedhofsordnungen. „Ich hoffe, dass jetzt ganz viele Kommunen die Möglichkeit nutzen und Grabsteine aus Kinderarbeit ein für alle Mal verbieten“, so die Landtagsvizepräsidentin.