Dr. Eberhard Pflüger wurde als Vorsitzender bestätigt, zur stellvertr. Vorsitzenden wurde Heidemarie Benz gewählt. Dieter Stonies verwaltet weiterhin die Finanzen, Elke Meller bekleidet das Amt der Schriftführerin und bleibt Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Malte Bauer, Alwin Grupp, Monika Karsunky, Wolfram Müller, Helmut Noe, Wolfgang Rückert und Werner Schellong wurden als Beisitzer wiedergewählt, neu hinzugekommen sind Reinhart Boehm und Berta Stangl. Die Kasse werden wieder Ursula Grupp und Friedrich Beißwänger prüfen.
Im Anschluß an die Vorstandsneuwahlen berichtete der Journalist Wolfgang Heubach in seiner Eigenschaft als Mitglied des Deutsch-Russischen Forums in Berlin über einige Schwerpunkte der Forumsarbeit. Heubach, der auch lange Jahre Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Böblingen war, zitierte den früheren deutschen Botschafter in Russland, Dr. Andreas Meyer-Landrut, der kürzlich bei einer Preisverleihung in Berlin festgestellt habe, dass Kultur und Wirtschaft die Säulen seien, auf denen das Dach der deutsch-russischen Beziehungen ruhe. Daran gelte es anzuknüpfen. Heubach verwies in diesem Zusammenhang auf Firmen in Baden-Württemberg und auch im Kreis Böblingen, die aktive wirtschaftliche Beziehungen mit der Russischen Föderation unterhalten. Nach seiner Feststellung würden Deutsche in Russland mit offenen Armen empfangen und das "made in Germany" sei dort nach wie vor "ein Inbegriff für absolute Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit".
Nach der Auflösung zentralstaatlicher Strukturen komme den Regionen in der Russischen Föderation besondere Bedeutung zu. Hier setze das zivilgesellschaftliche breite Engagement des Forums an, um den Dialog und die Begegnung zwischen den Gesellschaften Deutschlands und Russlands nachhaltig zu fördern. Dazu zählten unter anderem über 100 Städtepartnerschaften, 30 Länderpartnerschaften und 17 Städtefreundschaften ebenso wie zahlreiche kommunale und regionale Initiativen, darunter viele gute und bewährte Verbindungen zwischen Schulen in Deutschland und Russland. Der Redner erwähnte ferner die Young-Leader-Seminare, den Science Slam und die Potsdamer Begegnungen. Hinzu komme eine Ausweitung der seit 25 Jahren bestehenden erfolgreichen Journalistenpraktika sowie ein weiterer Ausbau der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch. Letzteres ist für Wolfgang Heubach ein zentrales persönliches Anliegen, "das ich leidenschaftlich fördere und unterstütze. Die Stiftung muss den gleichen Stellenwert wie der deutsch-französische Jugendaustausch erhalten und in den Gesellschaften von Deutschland und Russland fest und tief verankert werden." Dies sei entscheidend, damit die "Generation von morgen" eine friedliche Zukunft in gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Verantwortung gestalten könne. Dabei gehe es nicht zuletzt um einen, auch von deutschen Politikern unterstützen, Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok.
Heubach würdigte im weiteren Verlauf seines Kurzreferats das Wirken von Matthias Platzeck, dem Vorstandsvorsitzenden des Deutsch-Russischen Forums und ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten. Dieser leiste "einen unschätzbaren Dienst und ist ein Brückenbauer zwischen den Menschen beider Länder - gerade in politisch schwierigen Zeiten und einer sich abzeichnenden neuen Konfrontation." Wolfgang Heubach unterstützte ausdrücklich die Aussagen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet im Vorfeld einer Forums-Veranstaltung vor einigen Wochen in Berlin. Laschet habe in einem Pressestatement erklärt: "Russland ist von zentraler Bedeutung für die internationale Sicherheit. Allein schon dafür braucht es den Dialog. Selbst während der größten Anspannung im Kalten Krieg hat es immer einen Austausch mit dem Westen gegeben: in Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und beim zivilgesellschaftlichen Dialog. Je angespannter die Zeiten, je grösser der Dissens, desto wichtiger ist der Dialog. Städte- und Schulpartnerschaften, Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen sind neben dem politischen Dialog gerade heute wichtig." Diesem Ziel diene in diesem Jahr zum Beispiel der "Petersburger Dialog", der im Sommer in Nordrhein-Westfalen stattfindet, betonte Heubach abschließend.