Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand der Ausbau der Infrastruktur bei der S Bahn und die Ausdehnung des 15 Minuten Taktes. Dabei nahm er auch zur geplanten Hermann Hesse Bahn durch den Kreis Calw Stellung. Die S Bahn in der Region Stuttgart ist das Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs. Zur Zeit benützen täglich ca. 440.000 Fahrgäste die S Bahn. Mittelfristig rechnet der Träger der S Bahn, der Verband Region Stuttgart, mit einem weiteren Anstieg. Es war deshalb konsequent, dass die Region 58 neue S Bahn Züge zum Preis von ca. 45o Mill. Euro bestellt habe. Diese Züge würden 2021/2022 ausgeliefert. Damit könnte die Kapazität der S Bahn erhöht werden. Auch der Einbau des ETCS Systems in der Stammstrecke – Hauptbahnhof bis Schwabstraße - erbringe mehr Zugkapazitäten. In den vergangenen Monaten hat sich der Verkehrsausschuss des Verbandes sehr intensiv mit dem weiteren Ausbau S Bahn Infrastruktur befasst. Grundlage der Diskussionen im Verkehrsausschuss war ein Gutachten des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der Universität Stuttgart. Untersucht wurden zunächst die Streckenabschnitte bei denen für die Einführung des 15 Minuten Taktes Investitionen in die Infrastruktur nötig sind. Es sind dies die Streckenabschnitte: S 1 Plochingen-Kirchheim/Teck S 2und S 3 Vaihingen – Flughafen S 4 Marbach – Backnang und die S 6O Renningen – Böblingen. Zusammenfassend stellte Noë, der auch Mitglied des Verkehrsausschusses ist, fest, dass vor allem der 15 Minuten Takt auf der S 6O zwischen Renningen und Böblingen bald kommen müsse. Dafür seien Investitionen von ca. 35 bis 40 Millionen € vorzusehen. Der Verband hat die vorläufigen Planungen eingeleitet. Mit der Einführung des 15 Minuten Taktes können noch mehr Fahrgäste auf dieser S Bahn Verbindung gewonnen werden. Dies ist besonders von Bedeutung, weil man dann noch schneller und ohne größere Aufenthalte in Renningen nach Böblingen fahren kann. (und umgekehrt) Mit Sindelfingen komme dann die größte Stadt im Kreis, mit dem Daimler Werk, in den Genuss des 15 Minuten Taktes. Bis zur Umsetzung dauere es aber noch eine ganz Zeit so Noë, denn für die Baumaßnahmen sei ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Bis zum Beginn der Baumaßnahmen dürften noch mindestens 5 Jahre vergehen. Ausführlich ging Noë auf die geplante Hermann Hesse Bahn ein. Die CDU Kreistagsfraktion habe hier eine klare Haltung. Der Kreis Calw müsse an das Schienen Netz der Region angebunden werden. Diese Forderung des Kreises Calw werde vorhaltlos unterstützt. Mit dem geplanten Bau der Bahn bis Renningen sind wir aber nicht einverstanden so Noë. Es käme dabei zu erheblichen Störungen des S Bahn Betriebs auf der Strecke Weil der Stadt - Malmsheim (eingleisig) bis Renningen. Auch die schriftlich vereinbarte Vorrangregelung für die S 6 im Falle von Verspätungen ändere daran nichts. Wegen der steigenden Fahrgastnachfrage plane der Verband ab 2022 die Einführung von Verstärker S Bahnen von Weil der Stadt bis Stuttgart – Feuerbach. Eine Hermann Hesse Bahn zwischen Weil der Stadt und Renningen stehe diesem zusätzlichen Angebot entgegen. Die vom Verband Region Stuttgart und den Kreisen Calw und Böblingen in Auftrag gegebene Standardisierte Bewertung für eine Verlängerung der S 6 nach Calw sei sehr positiv ausgefallen. Es sei deshalb konsequent, die S Bahn nach Calw zu verlängern. In einem ersten Bauabschnitt könnte die Hermann Hesse Bahn von Calw bis Weil der Stadt gebaut werden. Dies wäre auch förderrechtlich möglich. Hierbei seien gleichzeitig die Maßnahmen zu berücksichtigen, die für den späteren S Bahn- Bau und -Betrieb notwendig seien. (u. a. Elektrifizierung) Es liege jetzt an Verkehrsminister Hermann, gemeinsam mit den Kreisen Böblingen und Calw und dem Verband Region Stuttgart eine Konzeption für die Planung und den Bau der S Bahn Verlängerung auszuarbeiten. Diese Konzeption müsse dann für alle Beteiligten verbindlich sein. Für die Finanzierung der Baumaßnahmen im Kreis Calw bedarf der Landkreis der vollen Unterstützung des Landes. Der Verband selber dürfe ja außerhalb des Verbandsgebiets nicht tätig werden. Für den S Bahn Betrieb sind dem Kreis Calw finanzielle Mittel durch das Land schon in Aussicht gestellt. Die Besucher der Veranstaltung der Senioren Union Leonberg der CDU sprachen sich einhellig für die Verlängerung der S Bahn nach Calw aus. Sehr deutlich wurde das Unverständnis für die Durchbindung der Hermann Hesse Bahn nach Renningen geäußert. Hier würden im Blick auf die realen Verhältnisse und einer späteren S Bahn Verlängerung nach Calw Steuergelder verschwendet. Auch ein Interimsbetrieb mit Diesel Lokomotiven passe nicht mehr in die Zeit. Helmut J. Noë