Er sprach über: „Stadtentwicklung und weitere aktuelle Themen“.
Der neue Leonberger Oberbürgermeister ist gerade etwas über 7 Monate im Amt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderates, sowie Chef der Verwaltung. Zudem möchte er die Bürgerschaft in die Entscheidungen, die Stadt betreffend, einbeziehen.
Zunächst entwickelt er neue Ideen, holt auch Planungsbüros von außerhalb, so nach
dem Motto „Think big“. Dann gilt es zu entscheiden, was von den Ideen umsetzbar und wie dies zu finanzieren ist. Deshalb bittet er um etwas Geduld, dass sich in Leonberg nicht alles in kürzester Zeit verändern wird.
Wirtschaft und Verkehr
Das neue Industriegebiet Leo-West ist ausverkauft; die Arbeitslosenquote liegt unter
3%, was als Vollbeschäftigung zu bewerten ist. Allerdings stehen in nächster Zeit
Veränderungen an, auch für die Zulieferbetriebe der Autoindustrie, die meist zwischen
20 und 100 Mitarbeiter beschäftigen. Gerade auch diese müssen die Digitalisierung
bewältigen, wobei ein Zeitrahmen von 5 bis 10 Jahre angesetzt wird. Neue Flächen für das Gewerbe müssen ausgewiesen werden, sodass man auch welche vorhalten kann.
Ein Citymanager ist geplant, als Stabsstelle beim OB. Seine Aufgaben: Belebung der
Altstadt, Planungswettbewerb Postareal, etc. OB Kaufmann möchte auch, dass Leute
von außerhalb einen kritischen Blick auf Leonberg werfen, um die Außenwirkung der
Stadt positiv umzugestalten.
Sehr umstritten innerhalb Leonbergs Bevölkerung sind auch die Parkhäuser ohne
Schranken, wo man im Voraus darauf festgelegt wird, wie lange man parken möchte. Er plädiert dafür, die Funktion besser zu erklären, um so eventuell eine positive
Wahrnehmung zu erzielen.
Der Bundesverkehrswegeplan ist bis 2030 festgeschrieben. Eine Tunnellösung ist daher in Leonberg nur längerfristig umzusetzen. OB Kaufmann plädiert für einen längeren Tunnel, anstelle des bisher angedachten, 2,1 km langen Altstadttunnel. Alternative Verkehrsmittel, wie z.B. Fahrradwege, eine Seilbahn, sollen geprüft werden.
Familie und Senioren
Barrierefreiheit innerhalb der Stadt wird angestrebt, z.B. hohe Bordsteine zu absenken.
Mit über 500 Geburten pro Jahr wird, gerade für Familien, neuer Wohnraum gebraucht.
Auch die Infrastruktur, z.B. Kindergartenplätze, muss angepasst werden. In
multifunktionaler Bauweise errichtet, lassen diese sich eventuell umgestalten. Für die
medizinische Versorgung ist das Krankenhaus von großer Bedeutung. Das onkologische Konzept, die Besetzung einer neuen Chefarztstelle für Gynäkologie, qualifiziertes Personal, alles muss bedacht werden. Eine „Portalklinik“ lehnt OB Kaufmann entschieden ab.
Haushalt
Die Entwicklung der Schulden ist nicht besorgniserregend. Man wird auch investieren
müssen, z.B. 14 Millionen zur Sanierung des Leobades, um die Bevölkerung
zufriedenzustellen, und auch für Besucher von außen eine attraktive Stadt präsentieren zu können.
Anschließende Fragen
Folgende Punkte wurden angesprochen:
Die Illumination der Parkhäuser muss verbessert werden.
Das Fahrradfahren in der Stadt, die Verkehrsanbindungen, ÖPNV, Ampelregelung,
dies alles könnte optimiert werden.
Gibt es in Leonberg ein Problem mit Rauschgift? Wie kann man Dealerbanden in Parks
verhindern? Gibt es ein Gesamtkonzept, Polizei, Jugendsozialarbeit, Jugendzentren,
Angebote der Vereine?
Nach einer lebhaften Gesprächsrunde verabschiedete sich OB Kaufmann. Wir schätzen,
dass wir einen OB in Leonberg haben, der sich die Sorgen der Bürger anhört und
Verbesserungen anstrebt.
Monika Karsunky